Australien 2007 - 3 Wochen die Ostküste entlang

Anreise & erste Eindrücke

 

40 Stunden Anreise waren wirklich eine ganze Weile und das obwohl die Flüge selbst mit der Royal Brunei sehr angenehm waren. Aber egal, schließlich ging es nach Australien, dem Land der Kängurus.

 

Uns war schon bewusst, dass wir im Winter nach Australien reisen. Dennoch überwiegen die Berichte von sengender Hitze und Trockenheit, weite Steppen, ab und zu Kängurus. In allen Reiseführern lasen wir, dass man immer mindestens 10l Wasserreserven pro Person mitfürhren soll und überhaupt, sollte es der Kontinent sein, wo man verglüht, sobald man nur das Auto ein bisschen zu lange verlässt.

Als wir jedoch in Sydney landeten trauten wir uns nicht aus dem Flughafengebäude, weil es goss wie aus Eimern und was uns die nächstgen Tage erwartete war kein ausgetrockneter Kontinent sondern überschwemmte Landschaften und Regen Regen Regen. „Toller Urlaub“, dachten wir In dem Moment war uns jedoch noch nicht klar, dass wir es noch gut hatten...

 

Kängurus sahen wir in den ersten Tagen übrigens nur auf Ulfs Fotos, niedliche Wallabies, dicke Wombats, freche Opossums und puschelige Koalas, nur Dingos hatte Ulf in seinen 8 Monaten Australien nicht gesehen...

 

Sydney am Abend
Sydney am Abend

Sydney

Aber von Anfang an. Nachdem wir uns aus dem Flughafen getraut hatten, meinte der Taxifahrer, der uns zu unserm MietCamper brachte, heute wäre der erste echt verregnete Scheißtag. Auf das Erlebnis beim Abholen des Campers gehen wir jetzt lieber nicht weiter ein. Ich werde nie verstehen, warum alle Welt auf  Plastikkarten vertraut.

Nach ca. 40 Reisestunden schaffte es Nico durch den Sydneyer Linksverkehr zum Kangoroo Backpacker Hostel, wo wir triefend nass, müde und genervt klingelten. Hier nahm uns Ulf in Empfang, versorgte uns mit Tee und Toast und sollte der beste Sydney-Guide werden, den wir uns vorstellen konnten. Am Nachmittag ging es auf eine tolle Sydney-Tour, Opera, Harbour-Bridge, Citycenter, Central Station, Chinatown etc. und danach Australisches Bier und Wein im Pub und gemütliches Geplausche zwischen zwei Uckermärkern und einer Oberlausitzerin in Sydney. Unseren ersten Abend in Sydney ließen wir auf  Ulf's Hügel in Surry Hills ausklingen, mit Blick aufs City, wir waren da, Sydney, Australien!

Rainy Mountains
Rainy Mountains

Blue Mountains

Am nächsten Tag sollte es in die Blue Mountains gehen. An nicht so sonnigen Tagen, wenn die Nebelschwaden in den Bergen hängen, seien die Blue Mountains besonders schön und mystisch meinte Susan aus dem Hostel als sie uns die Sehenswürdigkeiten und Tipps für die Blue Mountains auf einen Zettel schrieb.

Kurz hinter Sydney begann es aber wieder zu regnen und regnen und regnen. Wir erreichten Echo Point  in Katoomba in strömenden Regen, ich stieg gar nicht erst aus dem Auto. Auch an Govetts Leap rauschten die Wassermassen nicht nur den Wasserfall hinunter. Also kuschelten wir uns im Camper ein und schauten Ulfs Australienbilder an  bevor wir ihn zur Station brachten und unseren Guide verabschiedeten. Wir werden ihn erst zu Hause in der Uckermark wiedersehen.

 

Der Weg an die Küste

Am nächsten Tag klart es bestimmt auf und wir können die Three Sisters (die wohl berühmteste Felsformation der Blue Mountains) doch noch sehen, dachten wir. Aber der Regen prasselte ununerbrochen auf den Campervan und wir beschlossen, die Gegend so schnell wie möglich zu verlassen und gen Norden zu fahren, wo es sicher besser ist.

Samstagmorgen brechen wir also auf Richtung Norden, dummerweise waren wir nach ca. 1 ½ Stunden Fahrt wieder an der Kreuzung kurz hinter dem Campingplatz an den wir losgefahren sind. Es regnete immernoch, natürlich, wir waren ja auch noch kein Stück weiter gefahren.

In der Ferne hatten wir mal kurz etwas gesehen, dass nach einem Känguru aussah, aber man konnte es nur erahnen. Die Kängurustatistik blieb auch am dritten Tag erstmal bei Null.

Vielleicht war die Musik (House of the 1000 Corpses – Soundtrack) nicht gerade gut gewählt aber auf unserem Weg Richtung Singleton waren wir uns einig, hier wollten wir lieber keine Autopanne haben. Kein Auto seit Stunden, umgestürzte Bäume auf der Straße, verrostete Busse und Autowracks am Straßenrand (das waren die, die hier eine Panne hatten, da waren wir sicher)... Ach ja und immer wieder Überschwemmunngen und zu reißenden Flüssen angeschwollene Bäche (zumindest nahmen wir an, dass es sonst nur Bäche waren). Keine Trockenheit und sängende Hitze wie in den Reiseführern beschrieben, unsere Wasservorräte hielten wir angesichts der Wassermassen von oben für lächerlich und keine Kängurus.

Wir passierten Maitland und fotografierten die überschwemmten Ebenen. Am nächsten Tag hörten wir im Radio, dass Teile Maitlands einige Stunden später wegen der heftigen Unwetter evakuiert worden waren. Im Moment ärgerten wir uns aber einfach nur über unser Urlaubswetter und hielten auf die Küste zu, wo wir auf besseres Wetter hofften. Aber immernoch Regen, Regen, Regen, immer wieder. In Tea Garden fanden wir einen netten Rastplatz am Meer, an dem wir die Nacht verbringen wollten. Langsam dämerte uns aber, dass dies nicht nur schlechtes Wetter, sondern vielleicht Unwetter war. Der Campervan wiegte sich im Sturm auf unserer einsamen Landzunge und wir fuhren mitten in der Nacht noch in die Stadt, wo wir auf einem Parkplatz nächtigten.

Am nächsten Morgen sahen wir kurz neben dem Rastplatz, auf dem wir eigentlich schlafen wollten einen Katamaran in der Düne liegen. Er muss aus dem Meer geweht worden sein. Dann erzählte uns ein Mann am Strand in Hawkes Nest, es seinen die schlimmsten Unwetter seit 30 Jahren in der Gegend. In Newcastle seien die Schiffe aus dem Hafen geflogen, „they are just looking for a man, who was  going down a drain. Down a drain! What an end!“, erzählte er weiter.

Erst in Taree kauften wir uns eine Zeitung und lasen, dass ein Stück aus dem Old Pacific Highway rausgebrochen war letzte Nacht. Wir waren parallel auf dem Pacific Highway unterwegs.

Und wir hatten uns über den Regen beschwert...

 

Wir erreichen die Küste, Tea Garden & Hawkes Nest

Am Sonntagmorgen konnten wir den Campervan das erstemal ohne Regenjacke verlassen, draußen Zähneputzen und die ersten Sonnenstrahlen in Australien erhaschen, auch wenn es vorerst nur wenige sein sollten. Von nun an wurde es aber stetig besser. Wir hatten begriffen, dass der Regen gar nicht so schlimm war, wenn man bedenkt, dass wir auch auf dem Old Pacific Highway hätten weggespült oder in Maitland evakuiert oder vom Sturm über den Hafen geschleudert werden können. Die Wolken rissen auch langsam auf und am Dark Point hinter Hawkes Nest sahen wir unseren ersten Dingo. Ulf hatte in 8 Monaten Australien keinen einzigen gesehen! Der zweite Dingo folgte unserem Campervan auf der Straße noch ein paar Meter, kurz bevor wir an der Fähre waren, die allerdings geschlossen war, wegen der Unwetter oder einfach nur weil Sonntag war. Jedenfalls mussten wir zurück und waren ca. 1 ½ Stunden da, wo wir losgefahren waren. Nach so einer anderthalbstündigen Fahrt um ein 1000-Seelen-Kaff kann man ganz schön hungrig werden und so gab es am Sonntagmittag unseren ersten Australischen Pie, sehr lecker und nicht unser letzter.

Jetzt ging es aber endlich weiter auf dem Pacific Highway Richtung Brisbane. Da die ganze Zeit immer nur Highway langweilig ist, nahmen wir auch mal einen Tourist-Drive mit und kamen so durch Forster, wo wir uns Kaffee und Tee am Strand kochten und Delfine beobachten konnten.

Nun hatten wir schon Dingos und Delfine gesehen und wir sollten auch noch die ersten Kängurus sehen. So richtig nah, direkt an der Straße saßen zwei von ihnen. Ich bin nicht sicher, ob sie mein „Hallo“ und das Winken verstanden haben, aber sie schauten auf und uns nach, als wir vorüberfuhren. Endlich Kängurus. Und geregnet hatte es auch nicht mehr!

Port Macquarie

Als Tagesziel hatten wir Port Macquarie ausgesucht. Die Reiseführer schrieben das ein oder andere über den Ort und es gab dort ein Koala Hospital. Was uns erwartete waren beeindruckende Felsstrände mit Meterhohen Wellen. Wir konnten uns kaum für einen Platz zum Übernachten entscheiden, da einer schöner als der andere war. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt und einem Spaziergang durch Port Macquarie, das nicht wirklich viel zu bieten hatte, wie ich finde, haben wir uns für Nobby Beach als Nachtplatz entschieden. Rechts und links Felsstrände, drumherum Regenwald. Es gab lecker Nudeln zum Abendbrot und wir konnten endlich draußen vor dem Capervan essen.

Leider war der idyllische Nachtplatz ganz schön abschüssig und wir konnten nicht so gut schlafen. Und so war Nico schon in aller Herrgottsfrühe auf und konnte bei einem Spaziergang den Sonnenaufgang an der felsigen Küste fotografieren. Von einem Abstecher in den Regenwald wurde ihm allerdings aufgrund der Schlangen abgeraten. Ein Einheimischer meinte, er würde keinen Fuß in diesen Wald setzen und da wir aufmerksam Bill Bryson lesen und daher wissen, dass einen in Australien sowieso alles Getier einfach nur umbringen will, befolgte Nico den Ratschlag, kam zurück zum Campervan und wir fuhren zum Lighthouse um da zu frühstücken. Hier gab es keine Schlangen (zumindest sahen wir keine, anders als auf dem Nachtplatz bei Nobbys Beach), stattdessen begrüßten uns bunte Papageien und beim Frühstück beobachteten wir Wale und Delfine.

Statt der 1 ½ Stündigen Rundfahrt die wir die vergangenen Tage jeweils bei Reisestart gemacht hatten, beschlossen wir heute lieber das Koala Hospital zu besuchen. Sehr putzige Tierchen. Allerdings waren die Krankenhausbewohner natürlich krank oder schon sehr betagt. Es waren auch nicht so viele, und es ist ja auch gut so, wenn keiner von den Plüschbären ins Krankenhaus muss. Wir hoffen ja noch einige in freier Wildbahn und topfit zu sehen.

Byron Bay

Dann ging es wieder auf den Pacific Highway. Heute wollten wir die Tourist-Drives auslassen und ein bisschen Strecke machen Richtung Brisbane. Irgendwann zwischen einer überdimensionalen Banane und einer monströsen Garnele merkten wir aber, dass das Ziel Brisbane für heute ein bisschen hoch gesteckt war und wollten den östlichsten Punkt des Australischen Festlandes anfahren, Byron Bay. Wir erreichten die Stadt erst nach Einbruch der Dunkelheit und suchten einen Campingplatz auf. Der Campervan braucht Strom und Wasser, letzteres brauchen wir auch, vor allem in Form einer Haarwäsche. Beim Stadtbummel durch Byron Bay bemerkt Nico einmal mehr, dass er keine Hippies mag und so bleibt es bei einem kurzen abendlichen Besuch der kleinen Einkaufstraße des Aussteigernests und wir gehen zurück zu unserem Camper und duschen mal wieder.

Surfers Paradise
Surfers Paradise

Surfers Paradise, Redcliffe

Nach einem kurzen Einkaufsbummel durch Byron Bay am nächsten Morgen bei dem eine Sonnenbrille für mich raussprang und Nico sich in eine Billabong-Hose verguckte, ging es weiter Richtung Tropical North. In Sufers Paradise legten wir einen Zwischenstopp ein. Wir hatten erst am Abend vorher Bryson's Beschreibung des australischen Mallorca gelesen und wollten es nun mit eigenen Augen sehen. Hotels und Hochhäuser eins am anderen, das war schon richtig. Aber halt auch gelber Strand, türkisenes Meer und Wellen. Wir bummelten über den Strand in ein riesiges Einkaufszentrum, nur leider waren wir (noch) nicht so richtig in Einkaufsstimmung. Zumindest ich nicht. Nico eigentlich schon, seit er die Hose in Byron Bay gesehen hatte, suchte er diese nun in jedem Laden, der auch nur ansatzweise nach Billabong aussah. Nach einem Take-Away-Sushi und ein paar Fotos am Strand ging es weiter. Wir wollten uns um Brisbane herum einen Nachtplatz suchen und dann mal nach Brisbane reinschau'n.

Als Anlaufpunkt für die Nacht hatten wir uns Redcliffe ausgesucht und steuerten die kleine Stadt an. Nichts Besonderes, aber es gab einen netten Rest-Area am Meer an dem wir essen und nächtigen wollten. Als wir durch die Stadt liefen hatten mal wieder alle Läden bis auf eine Drogerie in der wir Mückenspray kauften zu. Warum zum Teufel in Australien alles um fünf zu macht, konnte uns bis heute keiner sagen, immerhin haben die Supermärkte bis sieben oder so auf. Aber davon gab es in Redcliffe gar keinen (zumindest nicht da wo wir waren). Wir machten uns ein Känguruhsteak mit Bratkartoffeln und danach noch Spaziergang am örtlichen Wasserwerk, da gab es tatsächlich einen Spazierweg und Picknicktische.

Am nächsten Morgen sollte sich jedoch herausstellen, dass Redcliffe wirklich doof ist. Wir wurden von einem Ranger oder Sherriff oder was auch immer geweckt. Immerhin war er ganz nett, machte uns jedoch darauf aufmerksam, dass Campen in Redcliffe nicht möglich ist und eigentlich eine 150,-Dollar-Strafe fällig wäre. Also brachen wir überstürzt auf und frühstückten erst später irgendwo an einem RestArea sonstwo. Von nun an waren wir uns aber gar nicht mehr sicher, wo man nun stehen, übernachten, picknicken oder sonstwas durfte. Die Info, diese ginge überall, außer wenn es ausdrücklich verboten ist war ja nun wohl hinfällig.

 

Brisbane
Brisbane

Brisbane & Caloundra

Nach unserem überstürzten Aufbruch aus Redcliffe gurkten wir erstmal sonstwo rum, bevor wir wieder nach Brisbane rein fuhren, wo wir nun endlich mal shoppen und Nicos Hose weiter suchen wollten. Dummerweise stellte sich Brisbane aber als teures Pflaster heraus. Die Parkgebühren waren immens, die Touristeninfo konnte uns auch keinen besseren Tipp geben, wo wir den Campervan hinstellen könnten und an Läden gab es nur einige Souvenirshops und an sonsten Gucci, Ralph Lauren und ähnliches. Nachdem wir den Parkautomaten nochmal gefüttert hatten, wollten wir zumindest auf den Turm der City Hall, doch das wäre erst morgen wieder möglich meinte der Herr am Einlass. Shoppen und City Hall in Brisbane war also nix. Wenn schon nicht shoppen, dann wieder an den Strand dachten wir uns und fuhren Richtung Caloundra.

Hier legten wir uns auch an den Strand, allerdings kam eine böse Wolke und ich musste zurück zum Campervan laufen und eine Jacke und Tee bzw. Kaffee holen. Aber wir dösten ein bisschen, machten ein paar Fotos am Skelett der MS Dicky, dessen Wrack dort noch am Strand rumlag, schauten in die drei Läden an der Strandpromenade von Caloundra und steuerten dann einen Overnight-Rest-Area bei Landsborough an. Nach einiger Fragerei in den Touristeninfos, wo uns meist keiner sagen konnte, wo man mit dem Campervan übernachten draf und wo nicht, hatten wir irgendwann eine Karte bekommen, auf der einige Overnight-Rest-Areas verzeichnet waren. Die Nacht am Highway war zwar alles andere als romantisch und hatte das mit Abstand asigste Klo überhaupt, aber es war wenigstens ganz und gar legal und das war uns erstmal am wichtigsten. Außerdem war es kurz vor dem Australia Zoo, in den wir am nächsten Tag wollten.

Nico und Känguru
Nico und Känguru

Australia Zoo

Wir waren sehr gespannt, was uns da erwartete. War der Zoo durch die immense Promo und den Crockodile-Hunter-Hype im TV und Kino ein Disneyland der Tiere? In den Flyern lasen wir, es gäbe 13 Shows und Tiger und Elefanten. Das klang eher nach einem Zirkus, denn Tiger und Elefanten sind nicht wirklich in Australien zu Hause (Kamele übrigens schon, die hat irgendwer mal mit nach Australien gebracht, dann sind sie ausgebüchst und nun leben sie hier, wie auch Kannienchen und zig andere Tiere, die eigentlich nicht hierher gehören, aber das ist eine anderen Geschichte). Der Eintrittspreis klang überigens arg nach Disneyland, aber immerhin konnten wir der  Ticketverkäuferin weismachen, wir wären Studenten und 20 Dollar sparen. Dann waren wir jedoch super angenehm überrascht vom Australia Zoo: superschön angelegte Gehege, gepflegte und zutrauliche Tiere und sehr interessante und unterhaltsam gestaltete Infos zu den Tieren.

Wombats hatten mich (Steph) eigentlich nicht sonderlich interessiert, ich dachte das wären dusselige dicke Dinger und Koalas sind viel süßer. Die Wombats waren jedoch die ersten, denen wir im Australia Zoo begegneten und die waren sowas von drollig und süß.

Das Highlight waren jedoch ein ausgiebiges Rumlungern und Picknick mit einer Gruppe supernetter, gemütlicher Kollegen... Nun ist Steve Irwin und der Zoo ja für die die Crocs bekannt, die meine ich aber nicht, mit denen wollten wir lieber nicht rumhängen und sie erst recht nicht füttern. Nein, wir machten lieber Pause bei den Kängurus. Der nette Shuttlebusfahrer überlies uns zwei Tüten Kängurufutter für 30 Cent (eigentlich kostete es mehr, aber wir hatten nicht mehr Kleingeld) und so machten wir es uns bei den großen roten Kängurus gemütlich.Die lagen teilweise  rum oder kamen gleich an und rissen uns das Futter fast aus der Hand. Wir setzten uns zu ihnen auf die Wiese wie bei Picknick  mit Kumpels und blödelten mit ihnen rum. Die sind verdammt witzig und superweich.

Später sahen wir auf dem Rundgang natürlich auch noch Tiger, Elefanten (übrigens sehr nett gemacht und ganz anders angelegt als die australischen Tiere), Koalas, Krokodile, Schlangen, Tasmanische Teufel, Dingos usw. und auch eine Show nahmen wir natürlich mit und Nico kaufte im Shop einen Hut, den ich allerdings bisher öfter getragen habe als er.

Wanderung
Wanderung

Hinterland

Da immer nur Küste langweilig ist, begaben wir uns dann für einige Tage ins Sunshine-Coast-Hinterland. Nico war die ganze Zeit schon entzückt, dass Australien so viele Berge hat, also wollten wir auch mal in die Berge. Und bereits auf dem Weg Richtung Maleny, Montville und Mapleton hatte man beeindruckende Aussichten auf eine tolle Landschaft. Die Nacht verbrachten wir am Lake Byron. Nach der Aktion in Redcliffe waren wir vorsichtig geworden und fragten bei einem Schicki-Nobel-Baumbaus-Spa-Hotel an, ob es möglich wäre, die Nacht mit dem Campervan am See zu verbringen. Der Manager meinte, wir sähen harmlos genug aus und sollten doch hinters Tor fahren. Wir hatten einen fantastischen Platz für die Nacht gefunden, aßen Abendbrot unter einem strahlenden Sternenhimmen und konnten am nächsten Morgen ausgiebig am See frühstücken und fotografieren. Es dürfen sich übrigens alle schon mal auf 1000 Bilder von Landsschaften und Koalas freuen... :-)

Dann war wandern angesagt. Die Walks waren super markiert und schön angelegt. Die erste kleine Pause gabs am wunderschönen Flusslauf des Obi Creek, wo wir auf den Felsen im Fluss rumkletterten. Dann ging es weiter hoch zum Byron Lookout, danach ein Stück weiter mit dem Auto zum Ausgangspunkt für den Walk zu den Kondililla-Falls. Am Kondililla-Fall gab es einen Rock-Pool und obwohl es beim Picknick in der Sonne dort superwarm war, war das Kondilillawasser leider so eisekalt, dass ich die Füße nicht mal für die Dauer von 3 Fotoaufnahmen im Wasser halten konnte. Das Baden im Felsenpool unter dem Wasserfall war also gestrichen, Nico hatte natürlich nicht mal einen Gedanken daran verschwendet.

Tja und dann hatten wir uns in den Kopf gesetzt, reiten zu wollen. In der Tourist-Info hatten wir wie immer massenweise Heftchen und Flyer über die Gegend bekommen, so wussten wir, dass in Witta Ausritte angeboten wurden, also auf nach Witta. Hier meldeten wir uns im Wattle Gully Retreat für einen Ausritt am nächsten Morgen an und übernachteten am Obi Obi Lookout (das Mädel im Wattle Gully Retreat meinte, hier würden bestimmt keine Ranger vorbei kommen, man kann schon irgendwo übernachten). Bevor wir schlafen gingen, wollten wir eigentlich noch was trinken gehen und da es noch recht früh war, fuhren wir ein bisschen durch die Gegend. Nach einer schier endlosen Fahrt auf einer Schotterpiste kamen wir nach Kenilworth, wo es jedoch nix gab außer ein paar Häusern, nem Park und nem Sportplatz. Also die Schotterpiste zurück, ein wunderschöner Sonnenuntergang am Obi Obi Lookout und dann ließen wir uns von einem Rascheln im Unterholz in den Campervan treiben. Keine Ahnung was das war. Wegen einem Koala oder Wombat hätten wir eigentlich nicht flüchten müssen. Ich hatte eher befürchtet, dass es der nächste Anwohner mit ner Schrotflinte sein könnte, was Nico wiederum für lächerlich hielt.

 

Ausritt durchs Hinterland

Ich bin ja nun schon in Dänemark und Jamaika geritten, Nico dagegen noch gar nicht. Und so bekam er leider auch nen Gaul, der immer nur dem Guide hinterhertaperte, während ich mit Rusty ganz gut bedient war. Den durfte ich auch mal alleine lenken und ein Stück gallopieren. Daran wäre bei den Tourieausritten in Jamaika nicht zu denken gewesen. Nico war dagegen eher gefrustet, sein Pferd machte irgendwie nie das was es sollte. Dennoch hat's viel Spaß gemacht und der Muskelkater hält immernoch vor.

 

Noosa

Da es jetzt zu spät für noch eine Wanderung war, peilten wir wieder die Küste an. Das schöne am Hinterland bei Mapleton war, dass man in der Ferne immer wieder die Sunshine Cost sehen konnte. Und so dauerte es auch nicht lange und wir waren in Noosa. Hier schafften wir es sogar mal durch einige Geschäfte zu bummeln, ein paar Postkarten zu kaufen und endlich ein Bier und nen Wein in einem Lokal zu trinken. Die Nacht verbrachten wir auf einem Camperplatz, auf die Dusche freuten wir uns jetzt sehr und die sauberen Socken waren uns nun auch ausgegangen. Also hieß es am nächsten Morgen erstmal Wäsche waschen doch danach ging es an den Strand, sonnenbaden und schwimmen!

Rainbow Beach, Coloured Sands
Rainbow Beach, Coloured Sands

Rainbow Beach

Wir verließen schließlich Noosa in Richtung Norden. Als all meine ca. 15 Karten den Bereich in dem wir uns dann befanden nicht mehr richtig wiedergaben beschlossen wir mal wieder an einer Touristinfo mit gelben I zu halten (das gelb war sehr wichtig, die weißen Is waren ziemlich sinnlos). Eine sehr nette ältere Dame klärte uns über die Möglichkeiten nach Fraser Island zu gelangen auf und wir bekamen die ersten Flyer zum Tauchen am Great Barrier Reef. Einen anderen Flyer packte die Dame wieder weg mit den Worten „That's more for the older genereation“. Als wir den neuen Stapel Infos und Karten durchgeschaut hatten, war unser Ziel klar, Rainbow Beach, oder vielleicht doch Tin Can Bay, wo man morgens Delfine füttern kann? Aber Nico mag keine Delfine und irgendwie gefiel mir Rainbow Beach besser, also entschieden wir an der entsprechenden Straßenkreuzung den weg dorthin einzuschlagen – und nur gut! Erstmal fuhren wir eine Ewigkeit durchs Nichts. Keine Ortschaften, keine Straßenkreuzung, keine Kängurus – übrigens bewegt sich die Kängurustatistik mittlerweile schon im zweistelligen Bereich. Und als wir uns die Landschaft näher betrachteten, was anderes blieb uns ja auch nicht übrig bemerkten wir, so hatten wir uns Australien schon eher vorgestellt. Die Überschwemmungen und der Regen war seit Tagen vergessen, jetzt gab es weitere Steppen mit knorrigen Bäumen und ewige Straßen ins Nichts. Irgendwann kamen dann doch wieder ein paar Anzeichen von Zivilisation und somit Rainbow Beach. Der Ort war nicht besonders groß aber um so sympatischer, eine kleine Ladenstraße, ein Surfclub und der Weg zum Inskip-Point, von wo aus es nach Fraser Island geht.

Da mal wieder alle Läden geschlossen hatten, es auf die Dämmerung zuging und wir seit Tagen keinen Strom mehr für den Campervan hatten, steuerten wir den örtlichen Camperplatz an. Ein sehr sympatischer und gutgelaunter Mann fragte uns, wo wir nächtigen wollen, im Wald oder lieber näher an den Waschräumen. Nach der ewigen Fahrt waren wir relativ planlos und meinten, es wäre uns egal. Der Platz den wir bekamen war jedoch zwischen einer Reihe von anderen Campervans direkt gegenüber der Klos und weil der Mann so nett war, beschlossen wir ihm nochmal auf die Nerven zu gehen und doch lieber nach einem Platz im Wald zu fragen. Auf diesem Camperplatz war das kein Problem, wir sollten einfach da hin fahren, wo es uns gefällt, am Powerpoint G sind beispielsweise noch 2 Plätze, nur so als Vorschlag. Überhaupt gab es hier keine von den anderswo üblichen Verboten von Wäscheleinen, Hunden und bloß nicht auf den Platz des Nachbarn treten etc. pp. Als wir unsere neuen Nachbarn fragten, ob wir eine Wäscheleine spannen dürften, lachten sie nur, sagten wir können tun, was immer wir wollen und nachher gern ans Lagerfeuer kommen. Dies taten wir auch mit einem Wein, den wir noch 10 Minuten vor Ladenschluss im Bottle Shop von Rainbow Beach erstanden hatten. Es sollte der interessanteste Abend in Australien werden. Unsere Campernachbarn am Lagerfeuer 2-3 Paare mittleren Alters schwatzen bis spät in die Nacht (ca. 22:15 Uhr) mit uns und beantworteten vor allem all unsere wichtigsten Fragen. Nun erfuhren wir zum Beispiel auch, wie und wo man in Australien mit dem Camper übernachten kann, ohne am Morgen vom Sheriff geweckt zu werden, was es mit den Buschfeuern auf sich hat, was man auf „Hello, how are you“ antwortet und dergleichen.Wir erfuhren von wagemutigen Wüstenfahrten mit dem Range-Rover durch Australien und plapperten über die lustigen Slogans auf den Autokennzeichen, Canberra sollte heißen „Never at home“.

Die Aussies sind einfach superfreundlich, das haben wir von Anfang an bemerkt. Da fragen wildfremde Frauen mit Lockenwicklern, ob man gut geschlafen hätte und Männer am Strand erzählen von ihren German-Tanks (Mercedes) während sich eine weitere Frau in das Gespräch einmischt und über das Wetter redet (Hawkes Nest). Die Leute in Rainbow Beach waren jedoch nochmal doppelt so nett und so wurde es der bisher längeste Abend in Australien.

 

Von Fraser Island sahen wir aufgrund des Preises und der Berichte unserer Nachbarn im Campground ab. Für 135,-Dollar pro Person über die Insel geschippert zu werden fanden wir zu viel, zumal es landschaftlich auch nicht so viel anders sein würde, als die 3 Kilometer weiter drüben, auf dem Sandy-National-Terretorium, wo wir jetzt waren. Also unternahmen wir einen kleinen Spaziergang in und um Rainbow Beach gegenüber von Fraser Island. Eigentlich hätte man auch rüber schwimmen können, so nah war es. Danach ging es wieder durchs Nirgendwo und wir machten Strecke Richtung Town of 1770 durch noch viel mehr Nirgendwo.

am Strand
am Strand

1770

Capitain Cook erreichte diese Gegend am 24. Mai 1770, wir am 18. Juni 2007 nach Einbruch der Dunkelheit. Da es keine Sherriff-sicheren Campplätze gab und wir von der Fahrt kaputt und von der Dunkelheit fast blind waren, mussten wir nochmal auf einen Campground. Am nächsten Tag buchten wir eine Tagesfahrt mit Schnuppertauchen zum Great Barrier Reef, allerdings erst für Donnerstag. Das heißt, wir mussten uns für die kommenden 2 Tage was einfallen lassen., was gar nicht so einfach war, denn außer den Barrier-Reef-Fahrten gab es hier Nichts und die nächsten Städte waren über 100km entfernt. Aber wir hatten ja nun gelernt, dass man bei den Rangers Genehmigungen fürs Camping in den National-Parks bekommen konnte. Also auf zum Ranger und einfacher als wir dachten hatten wir eine Permit für einen für unseren 2WD-Campervan  zugänglichen Campground. Nun genehmigten wir uns noch ein Essen und einen Wein in einem sehr gemütlichen Lokal in 1770, das sich leider als teurer herausstellte als wir dachten, aber naja. Bevor wir Agnes Water Richtung National Park verließen, suchten und fanden wir noch einen Bottleshop, wo wir für 8 Dollar einen Wein kauften, den wir im Hinterland für die Hälfte bekommen hatten (zu Hause würde er wahrscheinlich nochmal die Hälfte kosten).

Der Weg von der sealed Road zum National-Park-Campground war 14 Komma nochwas Kilometer, wir brauchten dafür mehr als eine Stunde, aber es war toll duch die Wälder weg von den Touries zu kommen. Und siehe da, endlich am Campground angekommen schauten erst eins, dann zwei Kängurus neugierig um die Ecke und hüpften dann einfach zwischen den Zelten der anderen wenigen Gäste hindurch. Als wir dann noch den einsamen, fast surrealistisch endlosen Strand sahen, an den wir ein paar Meter hinter unserer Campschneise gelangten war alles perfekt und wir freuten uns, hier ganze 2 Nächte bleiben zu können. Ja besser noch, morgen müssen wir den ganzen Tag hier im „Reservat“ verbringen, denn eine Fahrt nach Agnes Waters mit ihren 2 Tante-Emma-Läden und einem Bottleshop würde mindestens 2 Stunden dauern. Einzig das Thema Bottleshop machte uns ein klein wenig Sorgen. Wir hatten aufgrund des Preises nur eine Flasche australischen Merlot gekauft, aber hier war die optimale Stelle, um am Strand, einfach mal Wein zu trinken, der Merlot würde kurz nach Sonnenuntergang leer sein. Aber zum Glück gibt es in Australien ja die nettesten Menschen. Unsere neuen Nachbarn hatten wir schon 2 mal in 1770 getroffen, einmal am Lookout und danach im Saltwater-Cafe, wo sie wie wir gen Mittag Wein tranken. Als sie uns am Camp wiedersahen meinten sie, sie würden uns nun adoptieren und so fragten wir später, ob sie uns vielleicht eine Flaschen Wein mitbringen könnten, wenn sie am nächsten Tag in die Stadt fahren würden. Das ginge leider nicht, da sie zwar in die Stadt aber nicht mehr zurück fahren, meinten sie, schenkten uns aber eine Flasche Wein.

Leider war an unserem freien National-Park-Tag das Wetter nicht strandtauglich, das heißt nicht geeignet, am Strand rumzuliegen und sich zu sonnen. Unsere Adoptiveltern, die uns den Wein geschenkt hatten verabschiedeten sich am Morgen von uns mit den Worten, es täte ihnen leid, dass es grad so kalt ist, aber wir sollten doch bedenken, dass es bei uns zu der Jahreszeit 5 Tage vor Weihnachten wäre. Also unternahmen wir einen schönen Winterspaziergang am Strand. Und auf diesem Spaziergang sollten wir dann auch endlich eine große Känguruhfamilie in freier Wildbahn ganz nah sehen. Auf dem Hinweg hatten wir schon Supren im Strandsand gesehen und auch ein paar Känguruhkollegen etwas weiter weg. Als wir dann zrück liefen saßen die Hoppels auf den Wiesen und im Gebüsch gleich hinter dem Strand und futterten Gras. Wir näherten uns vorsichtig, aber sie waren auch nicht sehr ängstlich, schauten nur ab und an mal, was wir da machen, beschlossen, dass unser Fotoapparat nicht gefährlich ist und futterten weiter.

Great Barrier Reef

Als sich unsere Reise schon langsam dem Ende näherte, sollte es noch eine Highlight geben, eine Schiffahrt zu Lady Musgrave Island und ein Schnuppertauchkurs am Great Barrier Reef. In der Nacht vorher plätscherten jedoch bereits durchgängig die Regentropfen aufs Dach des Campervan und ich konnte kaum schlafen weil ich immer daran denken musste, dass ich am nächsten Tag ins Wasser sollte... Bereits in der Dunkelheit klingelte der Wecker, wir machten Kaffee und schossen los Richtung Schiffsanlegestelle. Auf die Beschaffenheit des Weges zwischen unserem Campground und der Town of 1770 bin ich ja bereits eingegangen, aber da war es trocken. Nun hatte es die ganze Nacht geregnet und die Sand- und Schotterpiste war auch noch eingeweicht und überschwemmt. Ich habe keine Ahnung, ob wir geschwommen, gerutscht, geflogen, gedriftet oder doch gefahren sind, jedenfalls schaffte Nico an diesem Morgen eine wahre Heldentat, er hat uns und den ollen Nicht-Allrad-Toyota tatsächlich aus dem Nationalpark herauskutschiert und während ich mich nur in die Sitzbant krallte und hoffte, wir bleiben nicht stecken, hat er auch noch Wombats gesehen.

Wir erreichten die Schiffsanlegestelle pünktlich, allerdings war die Cruise abgesagt worden und Great Barrier Reef hin oder her, ich muss sagen ich war froh darüber. Bei aller Liebe zum Meer, aber im Winter schnorcheln, muss vielleicht doch nicht sein. Das steht dann ganz oben auf der Liste für den nächsten Australientrip. Wir haben dann noch eine Barrier-Reef-Postkarte gekauft und uns mit dem ganzen gesparten Geld für den Reef-Trip und mit der Freude darüber, heute nicht ins Wasser zu müssen auf den Weg zurück Richtung Rainbow Beach gemacht, wo das Wetter wieder besser sein sollte.

Stephanie und Rafiki
Stephanie und Rafiki

Reiten in Rainbow Beach

Es war schön, wieder zurück nach Rainbow Beach zu kommen, wo es mir besonders gut gefallen hatte. Nun kannten wir ja auch endlich den Trick mit den Nationalpark-Campinggenehmigungen, fuhren gleich erstmal beim Ranger vorbei, holten ein Permit und dann buchten wir eine Reittour für den nächsten Tag. Wenn schon nicht tauchen, wollten wir nochmal reiten. Das Hinterland hatten wir ja schon, nun wollten wir noch am Strand lang galoppieren. Als wir am nächsten Vormittag beim Pferdehof ankamen waren keine weiteren Gäste da und noch kein Pferd gesattelt, aber „no worries“, Audry sattelte uns Misty und Rafiki und wir machten zu dritt einen herrlichen Ausritt am Rainbow-Beach entlang mit netten Gesprächen und einigen Tipps zum Westernreiten und dem australischen Stockman-riding.

Nach der Reittour ging es dann noch auf Cachertour, was nochmal eine laaaange Strandwanderung war. Auf dem Rückweg machten wir dann auch unsere ersten Sandboarding-Erfahrungen und Nico weiß jetzt, wie es sich anfühlt, mit dem Gesicht zuerst mit Anlauf im Sand zu landen. Nach dem Sandboarding ging ich gleich nochmal ins türkisblaue Wasser und hüpfte in den Wellen rum. Allerdings ging ich nicht weit rein, denn der Abschintt des Strandes hatte keine Hainetze.

Der Cache, den wir eigentlich suchten war übringens nicht vom Strand aus zu erreichen sondern über eine riesige Düne, den Colored Sands von Rainbow Beach. Stellt Euch eine kleine Wüste vor in der der Sand von fast weiß, über gelb bis hin zu orange ist, immer wieder ragen trockene Bäume und Äste aus der Landschaft, dan Ganze endet in einer steilen und tiefen Klippe zum herrlich türkisblauen Meer mit großen Wellen. Wir waren zu Sonnenuntergang dort, was die Szenerie noch surrealistischer machte.

wer ist Nico?
wer ist Nico?

Delfine

In Tin Can Bay, gleich neben Rainbow Beach ist die Hauptattraktion das tägliche morgendliche Delfinfüttern. Wir übernachteten also in Tin Can Bay und fuhren in aller Herrgottsfrühe zu der Stelle, an der die Delfine kommen sollten. Es kamen allerdings nur zig Touristen, keine Delfine. Immerhin war der Cappuccino ganz gut (das Cafe wird sich ne goldene Nase verdienen, dort trinkt auch wirklich jeder mindestens nen Kaffee oder nimmt ein üppigereres Frühstück). Zum Glück konnten wir dort noch einen Cache loggen, also war das alles nicht ganz umsonst.

Geo-Caching
Geo-Caching

Brisbane

Tja aber dann ging es mit dem Wissen, dass unser Urlaub nun so gut wie vorbei ist zurück nach Brisbane. Wir überlegten noch einmal hin und wieder her, wann wir den Campervan zurückgeben solten, holten uns noch ein paar Tipps von einer sehr geschwätzigen Möchtegern-Punkerin aus dem Ruhrpott bei der Camperfiliale und mieteten uns dann in einem Campervan-Platz in Brisbane ein. Von hier aus waren es nur ein paar Busstationen bis ins Citycenter und wir konnten ohne Parkplatzprobleme richtig schön durch Brisbane bummeln, cachen und Souveniers kaufen. An unserem letzten Tag hatten wir auch nochmal tolles Wetter und einen sonnigen Stadtsonntag, bevor wir am Abend schweren Herzens packten.

Nico am Flughafen, Departure
Nico am Flughafen, Departure

Heimreise

Montagmorgen hieß es dann Abschied nehmen von Down Under. Eine sehr nette, ältere Taxifahrerin, die auf ihrem Bakon an der Gold Cost immer Kakadus füttert ,brachte uns zum Flughafen und war der letzte dieser tollen, netten und plapperigen Menschen, von denen wir in Australien so viele kennengelernt hatten. Von nun an sollten es von Zwischenstopp zu Zwischenstopp wieder immer mehr Deutsche werden, die uns begegneten und die uns mit ihrer mauligen Art und den muffeligen Gesichtern nervten. Uns wurde spätestens ab Bangkok bewusst, dass jetzt Schluss war mit freundlichem „Hey, how are you?“ „Good morning, did you sleep well?“ „Where are you from?“ und den plapperigen Gesprächen darüber wie lange man da ist, was man schon gesehen hat, dass das ja viel zu wenig ist und man beim nächsten Besuch noch unbeding dies und das machen sollte etc. etc.

 

Unsere letzten beiden Urlaubstage bestanden aus Warteschlangen, Taschen aus- und wieder einräumen, wiederverschließbaren Plastetüten für Flüssigkeiten und Kosmetik, portioniertem Essen (in der Regel Hühnchen in allen denkbaren Variationen) und engen Flugzeugsitzen. In den langen langweiligen Phasen im Flieger, in denen man keinen der 10 Filme sehen möchte, weil man alle schon kennt, grübelten wir, wie wir möglichst schnell die nächste Reise machen können...